Miro Zahra | haus harig | Sammlung und Projektraum

Miro Zahra
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ALLE FARBEN GRAU – Malerei von Miro Zahra
(aus der Begrüßung zur Eröffnung)

…… Die Standardfrage, wie wir uns kennengelernt haben, beantworte ich gleich vorweg: Das Künstlerhaus Schloss Plüschow, Wohnsitz und Arbeitsplatz von Miro Zahra und ihrem Mann Udo Rathke, liegt nicht allzu weit entfernt von unserem Mecklenburgischen Hof. So hatte ich schon in den frühen 90er Jahren die künstlerischen und kuratorischen Tätigkeiten wahrgenommen und den Ausbau zum Atelier- und Ausstellungshaus verfolgt. Diesem Landesbezug danken wir den hohen Anteil an Besuchern aus Mecklenburg, die sich heute zu den Gästen des Hauses Harig einschließlich der aus allen Richtungen angereisten Künstlerfreunden gesellt haben. Herrn von der Wroge gemeinde ich als Vorstand der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe gleich mit ein, er spielt eine besondere Rolle, insofern er mich vor 5 Jahren in die erste Auswahljury für den Kunstpreis Neubrandenburg seiner Versicherung berief. Es war mir dann eine besondere Freude, Miro Zahra als eine von 5 ausgewählten Positionen betreuen zu dürfen, die Arbeiten für die Ausstellung mit ihr auszusuchen und den Katalogtext zu schreiben. Noch größer dann die Freude, dass Miro Zahra 2006 als 1. Preisträgerin in Neubrandenburg geehrt wurde.

Der Blick in den damaligen Katalog auf die ausgewählten Arbeiten zeigt, dass die Konzeption für den Malprozess die gleiche bleibt: nach einer Setzung von Flecken, Linien, Strukturen erfolgt lagenweise das Aufbringen und Verwischen der Farben, in unterschiedlicher Tönung entstehen graue Bilder, durch deren Schleier die ursprünglichen Strukturen noch zu erahnen sind.

Beim Verabreden dieser Ausstellung im vergangenen Herbst freute Miro Zahra sich auf einen neuen Atelierraum und eine geplante Bildserie ‚ins Helle hinein‘ gemalt, wie sie es formulierte. Dass der extreme Winter ihr die weißgraue Landschaft für so lange Zeit vor das Atelierfenster legte, empfand sie als großes Glück. Beim Atelierbesuch Anfang des Jahres bat ich die Künstlerin, nicht nur die ausgewählten grauen Bilder, sondern einige ihrer Tuschezeichnungen einzupacken, für die ich – wie bei früheren Ausstellungen schon praktiziert – einen Teilbereich der Stirnwand in unserem Wohnzimmer freiräumte. Diese leuchtenden Blickfänger erzählen uns aus der Vorgeschichte der grauen Bilder. Wenn wir uns nämlich die Zeit zum Sehen nehmen, dann entdecken wir unter den mehrfach grauen Schichten die Erinnerung an rote Organismen und Zellstrukturen, zuletzt verraten durch die Farbspuren auf den Bildrändern. Verweilen Sie also und lassen sich in die Bilder hineinziehen.

Entdeckungen ermöglicht Miro Zahra nicht nur in den eigenen Arbeiten, sie bat Künstlerfreunde und Kolleginnen nach Wismar, um an Projekten wie ‚Verborgene Gärten‘ (2002) und ‚Vom Wasser ins Licht‘ (2005) teilzunehmen. Die letzte dieser Interventionen ‚Natürlich Natur – Kunst im Stadtraum‘ (2009) sorgte in Wismar für allerlei optische Irritationen. Das kuratorische Engagement von Miro Zahra und Udo Rathke im Künstlerhaus Schloss Plüschow kann ich hier nur erwähnen und verweise gerne auf den Lebenslauf, den wir zur Information bereitgelegt haben.

Dass die bei Prag geborene Künstlerin zu DDR – Zeiten in Berlin Weißensee studierte, bevor sie in Mecklenburg heimisch wurde, hebe ich aber hier hervor.

Auszug aus dem Text zum 2. Mai 2010
Gerlinde Harig



Vita

1960 geboren in Böhmen

1979 Abitur in Prag

1980 – 85 Studium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee

lebt seit 1985 in Plüschow, Mecklenburg

1997-2002, 2005-2009 Leitung des Mecklenburgischen Künstlerhauses Schloss Plüschow

 

Preise und Stipendien:

1995 Stipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf

1996  Stipendium in Virginia Art Center, USA

2000  Karl Malchin Preis, Volks- und Raiffeisenbank Schwerin

2002 Belobigung für Kunst am Bau beim Landesbaupreis

2005 Landesstipendium Mecklenburg-Vorpommern

2006 Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe, Neubrandenburg

2008 Aufenthaltsstipendium in Japan (Deutsch-Japanische Gesellschaft Rostock)

 

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl ab 1998):

1999 „Paintings now“, Galerie Schüppenhauer, Köln; ART – ON galerie Berlin

2000 „Handzeichnung“, Kunsthalle, Rostock (K); „Kunststreifzüge“(K), Schloss Güstrow

2001 „Malerei“, Kunsthalle Rostock (K)
„Aus der Sammlung“, Staatliches Museum Schwerin
„Kunst aus Mecklenburg-Vorpommern“, ZDF Mainz (K)
„nearby“, Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow, Stadtschloss Stettin

2002 (K) "Melancholie als Gärtnerin", Kunstverein LandKunstLeben, Steinhöfel, Brandenburg

2003 Skulpturen in Bissee, Schleswig-Holstein

2005 "Meer, Strand und Himmel als Sehnsuchtsziel der Künstler seit Edvard Munch", Schloss Plüschow, Kunsthaus in Stade (K);

2006 „Fünf Positionen der Gegenwart in Mecklenburg-Vorpommern“, Kunstpreis der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe für bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern, Kunstsammlungen Neubrandenburg (K)

2007 „Art Sail“, Rostock

2008 „Art Rainbow Project“, Seikei University, Kyoto, Japan; Museum for Arts, Maizuru, Japan

2009 “Die große Fahrt”, Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow
„Natürlich Natur – Kunst im Stadtraum 2009“, Wismar
„Mixed Culture“, Kunstmühle Schwaan

 

Einzelausstellungen (Auswahl ab 1998):

1998 Staatliches Museum Schwerin (K)

1999 TBA Exhibition Place Chicago, USA (K)

2000 Staatliches Museum Schwerin, anlässlich der Verleihung des Karl Malchin Preises

2002 Galerie Brhel, Schwerin
Erster Rügenscher Kunstverein, Putbus

2003 Galerie im Kloster, Kunstverein Ribnitz – Dammgarten
Kunstverein Lesehalle Kühlungsborn
Galerie Hartwich, Sellin/Rügen

2005 St. Marien Kirche, Rostock

2007 Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Schwerin
Galerie im Eichenmüllerhaus, Lemgo (mit Matthias Kanter)
Galerie Kunstfleck, Kunstverein Dahlenburg

2008 Malerei, Kunsthalle Rostock

2009 Malerei, Projektraum, Hamburg




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